Buch #28: Jane Austen – Sinn und Sinnlichkeit

Sinn und Sinnlichkeit ist Jane Austens erster Roman, nachdem sie in ihrer Jugendzeit hauptsächlich Kurzprosa und Theaterstücke geschrieben hatte. Es wurde unter dem Pseudonym by a lady veröffentlicht, was schon mitten in ihre Zeit eintauchen lässt. Ende des 18. Jahrhunderts waren Frauen kaum gebildet und hatten kaum Möglichkeiten, auf eigenen Beinen zu stehen. Jane Austen ist hier eine Ausnahme, sie wuchs in einem gebildeten Haushalt auf und hatte für eine Frau ein großes Allgemeinwissen.

Das Buch hat sie zuerst unter dem Titel Elinor and Marianne geschrieben, und diese beiden Schwestern sind denn auch die Hauptpersonen. Elinor und Marianne haben noch eine kleinere Schwester, Margaret, und einen großen Bruder, John, der schon verheiratet ist. Als ihr Vater stirbt, nimmt er John das Versprechen ab, für seine Schwestern zu sorgen, was aber von seiner habgierigen Frau unterbunden wird.

Mehr oder weniger mittellos bekommen sie das Angebot eines Verwandten, auf seinem Anwesen zu leben, und dort ziehen sie dann hin. Sie werden freundlich aufgenommen und finden bald neue Freunde. Elinor ist allerdings traurig, da sie Edward zurücklassen musste, in den sie verliebt ist. Bei einem kleinen Unfall lernt Marianne Willoughby kennen, einen charmanten Nichtsnutz, dem sie mit Haut und Haaren verfällt. Als dieser von seiner Gönnerin weggerufen wird, bricht eine kleine Welt für sie zusammen, aber sie hofft auf ein gutes Ende.

Doch dazu kommt es nicht, denn Willoughby heiratet eine andere Frau, die viel Geld hat. Marianne bricht vollkommen zusammen, kann den Verlust kaum verkraften, und das einzige, was ihr über diese Zeit hinweghilft, ist die Fürsorge und Liebe ihrer Schwester Elinor.

Diese verbirgt ihren eigenen Liebeskummer genauso konsequent wie Marianne ihn auslebt. Die beiden Schwestern könnten gegensätzlicher nicht sein, und doch sind sie sich sehr ähnlich in ihren Wertschätzungen und ihrer Loyalität.

Wie es ausgeht, verrate ich an dieser Stelle nicht, aber jeder, der schon einmal ein Buch von Jane Austen oder eine dieser tollen BBC-Verfilmungen gesehen hat, wird wohl ahnen können, worauf es hinausläuft…

Und das war mein großes Problem mit diesem Roman. Ich bin wohl die unromantischste Person, die es gibt. Und – ich weiß, es wird einen Sturm der Entrüstung geben – ich habe mich zu Tode gelangweilt. Kriegt sie ihn oder kriegt sie ihn nicht?! Das ist so gar nicht mein Metier, und die Geschichte hätte es auch als Kurzgeschichte getan.

Natürlich kann ich nicht umhin, auf die Gesellschaftskritik einzugehen, die mir dann auch das einzig Lesenswerte an diesem Roman zu sein scheint. Frauen, kaum gebildet, aber möglichst hübsch anzusehen, warten im Grunde darauf, dass irgendein Herr um ihre Hand anhält. Geld spielt natürlich eine Rolle, und wenn die Frau mittellos ist, hat sie äußerst schlechte Chancen. So wird sie schon in eine Rolle hineingeboren, aus der manchmal nur Glück eine andere machen kann.

Die einzigen Frauen, die ihr Leben so leben, wie sie es gerne wollen, sind die Witwen, die von ihrem Mann Geld geerbt haben. Diese haben eine gewisse Freiheit. Und ansonsten bleibt größtenteils nur das Hoffen. Hoffen auf eine gute Partie. Und somit bin ich froh, in der heutigen Welt zu leben. Und ich bin froh, das Buch beendet zu haben, obwohl es mir schon vor den nächsten Romanen von ihr graust.

35 Gedanken zu „Buch #28: Jane Austen – Sinn und Sinnlichkeit

  1. Ich hab es gar nicht zuende gebracht und fand es auch langweilig. zusätzlich hat mich die englische Sprache so auf Dauer auch sehr angestrengt. Ich habe noch ein deutsches von ihr rumstehen. das werde ich sicher nochmal irgendwann versuchen

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    • Da bin ich ja froh, dass ich nicht die einzige bin, die so denkt 🙂 Wobei ich mit der Sprache nicht so große Schwierigkeiten hatte. Aber ja, nach einiger Zeit werde ich auch den Rest in Angriff nehmen, aber dann vielleicht auch auf deutsch, dann geht es wenigstens schneller 🙂

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  2. Liebe Juneautumn, mir geht es genau so. Ich habe „Stolz und Vorteil“ bei meinem Vater im Bücherregal entdeckt und damals gedacht, das lese ich mal. Ich hatte auch eine Verfilmung gesehen … Da finde ich die Verfilmungen ja noch gelungen, aber bin wirklich hier nicht über 100 Seiten gekommen und habe es immer wieder weggelegt. Mich fasziniert dieses „Wer kriegt wen wann“ auch nicht wirklich und ich finde gebrochene Liebesgeschichten viel schöner als diese klassischen bürgerlichen. Das hat auch mit Romantik nichts zu tun. Romanstisch kann man dennoch sein, obwohl man Jane Austens langwierige Erzählkunst nicht mag. =)

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    • Die Verfilmungen finde ich auch gut. Aber ich hätte das Buch nicht zu Ende gelesen, wenn es nicht um das Projekt gegangen wäre. Hat auch so noch lange genug gedauert 🙂 Andererseits mögen so viele Jane Austen, da muss man ja wenigstens mal versuchen herauszufinden, warum das so ist… auch wenn es bei dem Versuch geblieben ist 🙂

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  3. Also „Sturm der Entrüstung“ würde ich nicht sagen… 😉
    Aber ja, ich bin ganz anderer Meinung, wie man hier (http://cineratur.wordpress.com/2012/07/21/sense-sensibility-von-jane-austen/) lesen kann. Ich mag Jane Austen gerade, weil es nur nebenbei darum geht, wer wen kriegt, jedenfalls für mich. Sie ist unglaublich scharfsichtig, bissig, ironisch, witzig und total unromantisch – S&S ist ihre Generalabrechnung mit der Romantik. Und sie ist im Grunde die Begründerin des modernen Romans, wie wir ihn heute noch kennen – wohl auch deshalb sind ihre damals viel erfolgreicheren Kollegen und Kolleginnen heute weitgehend vergessen, während ihre Bücher immer noch gelesen und verfilmt werden. Aber ich will nicht missionieren. 😉 Manchmal ist es einfach so, dass ein Autor einen nicht anspricht, kenne ich auch. Vielleicht gefallen Dir ihre anderen Bücher ja besser….?

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    • Natürlich ist sie immer noch eine der bekanntesten Schriftsteller(innen) ihrer Zeit, da rüttel ich ja nicht dran. Ich habe das Buch aber anders gelesen, für mich stand dieses „wer kriegt wen“ schon im Vordergrund, und wenn sie hätte abrechnen wollen, hätte ich vielleicht eine Art „Rebellen“ erwartet, aber hier nehmen ja alle ihr Schicksal so an. Ich weiß, damals war es so, aber das ist ja auch hinlänglich bekannt. Im Endeffekt bleibt auf jeden Fall meine Zustimmung, dass man manche Autoren einfach nicht mag, obwohl andere sie lieben… aber das ist ja auch gut so 🙂

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  4. Ich bin großer Jane Austen Fan. Ich habe schon Bücher von Ihr gelesen und ich finde sie klasse. Die Dialoge zwischen den Darstellern sind einfach genial…also in englisch….in Deutsch kommt es nicht so rüber.

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    • Daran sieht man, wie verschieden die Geschmäcker sind, was ich toll finde 🙂 Mich haben ihre Dialoge eher gelangweilt.. aber ich liebe es, mich mit Menschen auszutauschen, die das anders sehen, nur so kommt Vielfalt zustande 🙂

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  5. Genau Mascha, die Dialoge! Sowas gab es in der Literatur davor in der Qualität noch nie. Und die feine psychologische Zeichnung der Figuren, die genaue Beobachtung der gesellschaftlichen Verhältnisse in der Gentry, die raffinierte Handlungsführung, die Sozialkritik, die sprachliche Brillanz (auf deutsch kommt dem nur die Übersetzung von Grawe nahe), die Entwicklung der „erlebten Rede“…. Ups, jetzt missioniere ich doch schon wieder, sorry. Ich sag nix mehr. 😉

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  6. Tja, dann schließe ich mir den Missionaren mal an. Ich bin ja ein sehr großer Jane Austen Fan. Die Dialoge ihrer Bücher werden bei den Verfilmungen teilweise 1 zu 1 übernommen (Beispielsweise bei Northanger Abbey (von 2007). Das muss man sich mal vorstellen, was das für eine literarische Leistung ist, so natürlich zu schreiben. Und ich stimme cineratur absolut zu: Im Grunde ist Jane Austen total unromantisch. Besonders in Sinn und Sinnlichkeit. Allerdings mag ich ausgerechnet diesen Roman nicht besonders. Elinor ist mir eine viel zu verhaltene und angepasste Heldin. Dagegen liebe ich die Unruhe schürende Emma, die aufmüpfige Elizabeth und die irrende, unerfahrene Cathrine. Gib Jane noch eine Chance! Northanger Abbey (Persiflage auf den Schauerroman) würde ich dir defintiv als nächste Lektüre empfehlen. Da sind dermaßen witzige Stellen drin (Unbedingt im Original)!

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    • Ich habe Elinor als ein Kind ihrer Zeit empfunden, das sich über seine Situation im Klaren ist und deswegen auch so verhalten ist. Im Gegensatz zu Mariannes Gefühlsausbrüchen erscheint sie mir zwar nüchtern, aber nicht gefühllos. Eigentlich hat sie mir ganz gut gefallen.
      Was wiederum die Dialoge angeht: vielleicht ist es einfach nicht das, was ich gerne lese. Natürlich wurde damals immer um den heißen Brei herumgeredet, und niemand spricht die Tatsachen einfach mal aus (das gibt es heute auch noch oft genug, ich weiß). Aber das ist nicht meine Art, und ich mag es nicht, aus jedem Wörtchen das, was eigentlich gemeint ist, herauszusieben.
      Auf jeden Fall werde ich Jane aber noch eine Chance geben, sie ist ja mit insgesamt 5 Büchern vertreten 🙂

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  7. du kannst wiede andere bücher lesen, die dir besser gefallen. es schon alles sehr verschroben in diesem buch. und altbacken. doch gerade das macht ja auch den reiz aus. wenn du ein anderes buch mit einer duchgeknallten frau lesen willst …. ich lese gerade die neuübersetzung von „madame bovary“. mannmannmann, diese emma ist jetzt gerade (40 seiten vor schluss) komplett am verzweifeln. das frisst du rein wie nix. vielleicht findest du ja noch zeit, oder ist das etwa auch auf deiner liste und ich habe es nicht gesehen?

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    • Ich glaube, das ist auch auf der Liste, ich habe es aber vor ein paar Jahren schon gelesen (Romanistik, muss sein 🙂 ). Ich fand das damals aber auch nicht so toll, wieder eine von den Frauen, die mich total aufregen… aber wer weiß, vielleicht sehe ich das beim zweiten Lesen anders, ich bin auf jeden Fall gespannt!

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    • Junge, junge, manche Menschen kommen auf Ideen…:-) Ich glaube, das würde auch nichts rausreißen, denn Zombies sind wirklich nicht mein Ding. Aber es hört sich auf jeden Fall lustig an, vielleicht ist es ja was für den ein oder anderen Leser hier 🙂

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  8. Das Zombie-Buch habe ich gelesen – 50 Seiten lang fand ich es fast amüsant, danach nur noch schlecht. Ich neige daher zum Abraten…;-)
    @Samy: „verschroben“ und „altbacken“? Zumindest für ihre Zeit war Austen topmodern. Und dass sie heute noch so viele Leser hat, spricht ja auch dafür, dass sie sooo altbacken nicht sein kann. (Das war jetzt nicht missionieren, sondern verteidigen, ich hoffe, das geht durch. 🙂 )
    Aber ich finde auch wie Mila, dass S&S nicht ihr bestes Buch ist. Einsteigern würde ich immer P&P empfehlen, auch wenn Northanger Abbey das lustigste Buch ist und Emma oder Persuasion tiefsinniger sind.

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    • naja, stimmt schon, der zombie-witz nutzt sich auf die dauer doch etwas ab. Ich habs aber auch eher aus zombie-fanperspektive gelesen und wollte schauen, ob und wie zombies in diesem austen-tonfall funktionieren.

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    • Ich glaube, es ist alles eine Geschmackssache, die einen finden sie toll, die anderen eben nicht. Trotzdem bin ich nun schon gespannt auf P&P und Emma, soviel hat deine „Verteidigung“ schon bewirkt 🙂

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  9. Tja, ohne Geld bringts nicht weit, so war es und so wird es immer sein, bis wir kein Geld mehr brauchen, dann möchte ich geboren werden 🙂
    Wenn ich mir das ausssuchen könnte.
    Das Frauen jetzt gebildet sind hat damit nichts zu tun, dass es immer noch gesellschaftliche so wie finanzielle Schichten gibt.
    Eigentlich hat sich nichts geändert, nur dass wir jetzt auf der Tastatur tippen ohne mit einander zu reden.
    Es gibt immer noch engstirnige Menschen da draußen, die denken eine Frau muss nur hübsch sein.
    Außerdem, wer will schon jemanden, der mittellos ist? Wenn man selbst nicht Pleite ist.

    Grüße

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    • Das ist natürlich richtig, aber heute haben Frauen ja schon andere Chancen, an Geld zu kommen außer über einen Ehemann. Es gibt sicher Schichten, die das arbeiten umgehen wollen, aber ich denke schon, dass sich einiges geändert hat. Aber die Engstirnigkeit und Dummheit wird wohl nie aussterben, nur vielleicht ein bisschen weniger.

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      • Wir wollen es hoffen 🙂
        Damals wenn eine Frau Glück hatte, konnte sie auch klug , intelligent und gebildet sein, es hing nur daran, ob die Familie schon Geld hatte.
        Sonst arbeitet so eine Frau als Dienstmädchen o.ä.
        Oder wenn sie viel Glück hatte, konnte sie als Gouvernante arbeiten, was viel erträglicher war. Dann konnte sie sich vielleicht noch einen reichen, alten Sack 🙂 angeln, wenn sie auch hübsch war.
        Das waren echt harte Zeiten.

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  10. Ich hatte auch so eine Austen-Erfahrung.Allerdings mit „Emma“. Das Buch war voller Gespräche, die mich unter anderen Umständen niemals auch nur hinter irgendeinem Ofen hervorgelockt hätten. Eine zweiseitge Diskussion darüber, wieviele Menschen in einen Tanzsaal passen, hat mir dann fast den Rest gegeben. So ziemlich am Anfang meiner Blogtätigkeit habe ich es auch besprochen .. du bist also nicht allein mit deinem Gefühl zu Jane Austen. (auch wenn mir die literaturhistorische Bedeutung durchaus bewusst ist ..“Stolz und Vorurteil“ steht noch im Regal bei mir)

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  11. Die arme Jane hat es nicht leicht… 😉
    Zu Lebzeiten mäßig erfolgreich, wurde sie 30 Jahre fast vergessen, bis ihr Neffe eine Biographie veröffentlichte, die sie zur lieben Tante vom Lande stilisierte, die freundliche Geschichtchen von jungen Frauen und Männern schrieb, die sich nach ein wenig Geplänkel am Ende immer herzallerliebst in den Armen liegen. Die Literaturkritik hat viele Jahre gebraucht, um dieses Missverständnis zu beseitigen, dann haben aber sogar marxistische und feministische LiteraturkritikerInnen sie entdeckt. Doch in der breiten Öffentlichkeit ist Austen heute wieder ein Opfer ihres Erfolgs geworden: Wegen der zahllosen Verfilmungen, die, so nett sie anzuschauen sind, die Romane wieder im wesentlichen auf die Liebesgeschichte reduzieren. So hat jede/r heute ein Vorurteil im Kopf, wenn er oder sie an Austen denkt – und das kriegt man beim Lesen ganz schwer raus. Ich, zumal als Mann, habe sie deswegen jahrelang links liegen lassen: Frauenromane… Dann hab ich im Südengland-Urlaub P&P gelesen – und glücklicherweise hat das Buch mich auch umgehauen, obwohl mir die tiefere literarische Qualität und die Ironie gar nicht voll bewusst geworden sind.
    Natürlich kann man sie (wie jeden anderen Schriftsteller) mögen oder nicht, ist ja klar. Und niemand muss Austen lesen. Aber ein bisschen tuts mir halt weh, wenn sie abgehakt wird, während ich denke, dass da noch so viel mehr ist, was man sich erschließen könnte…;-)

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  12. Ich bin jetzt zur Hälfte durch und es nervt einfach nur noch… Am Anfang hat es mir überraschenderweise richtig gut gefallen, aber irgendwann kann man das ewige Geleier über die „richtige Partie“ nicht mehr hören. Kein Wunder dass sich Jane Austen hinter schön formulierten Sätzen über diese Gesellschaft lustig gemacht hat… Auf der anderen Seite kann Frau sich heute gar nicht richtig vorstellen wie es ist, unbedingt heiraten zu müssen um sich versorgt zu Wissen. Die Verfilmung werde ich mir natürlich auch noch ansehen, aber die BBC-Version. Obwohl mir dieses Buch nicht so gefällt, macht es mich trotzdem neugierig auf die Person Jane Austen und auf die Zeit, in der sie gelebt hat. Es gibt also noch einiges zu entdecken…

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  13. Pingback: Rezension: Jane Austen, Sinn und Sinnlichkeit | Leipzig.Lebensmittel.Punkt.

  14. Ehrlich gesagt, habe ich den Roman nie als besonders romantisch empfunden, sondern eher als kühl und distanziert. Speziell in diesem Titel geht es UNGLAULICH oft einfach nur um Geld. 😀 Mir gefallen besonders die überspitzten Charaktere, von denen die wenigsten gut wegkommen. Und manche der Dialoge sind echt Gold wert: allein Kapitel 2, in dem die Mrs. Dashwood ihrem Mann nach und nach alle ehrenwerten Absichten ausredet … Solche Textpassagen werden mir auch nach dem hundertsten Lesen nicht langweilig.
    Denn obwohl in den Büchern eigentlich von Anfang an klar ist wie es ausgeht, ist ihre Art zu schreiben irgendwie zeitlos. Manchem wird in Austens Romanen zu wenig passieren, der Spannungsbogen fehlen – aber für mich ist es genau das, was die Bücher so genial macht: alltägliche, recht realistisch beschriebene Szenen einer anderen Zeit, unzählige Menschentypen, denen man auch heute noch genauso begegnet, die sorgfältige Konstruktion der Handlung. Hach … Das waren einfach die ersten Bücher, in die ich mich verliebt habe. Und diese Liebe hält bis heute an. 😉

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    • Ja, die gute Jane polarisiert 🙂 Ich kann es nachvollziehen, wenn man ihre Bücher auf diese Art liest und interpretiert und dann seine Freude daran hat. Mir macht das aber leider nicht viel Freude, denn einfach Szenen aus einer anderen Zeit reichen mir nicht. Aber so hat jeder seine Vorlieben, und das ist doch das, worum es geht, dass eben nicht alle das Gleiche lieben 🙂

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      • Es gibt bessere Schriftsteller als Jane Austen, meiner Ansicht nach mindestens drei, Tolstoi, Mann, Goethe, dann wird’s knapp. Bücher sollen grundsätzlich unterhalten, wenn diese es nicht tun, ist es natürlich Zeitverschwendung sie zu lesen, Weltliteratur hin oder her. Jane Austen aber vorzuwerfen, dass von vornherein klar ist, wer wen bekommt, ist, als wenn man Komödien vorwirft, dass diese ein gutes Ende nehmen. Gute Bücher kann man nicht vom Ende her beurteilen, sondern es geht um den Weg dorthin und dieser ist einfach großartig. Nimm irgendein „Stolz und Vorurteil“, schlage es in der Mitte auf, du bist in der Gegend des ersten Heiratsantrages von Darcy. Meinst du, das ist ein Zufall? Anders gesagt: Niemand ist eine Insel, junger Mann trifft junge Frau, sie verlieben sich ineinander, Mann bricht sich beim Sturz vom Pferd ein Bein, wird daraufhin in den Kriegswirren getötet, Ende der Banane, Kitsch?

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  15. Das ist wohl wahr. 😀 Hab ja mal gelesen, dass es Menschen gibt, die die Welt in zwei Lager aufteilen: Janites und Anti-Janites. Rat mal, auf welcher ich stehen würde … 😉

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