Nederlandstalig! Maria Peters – Die Dirigentin

Maria Peters ist eigentlich Filmemacherin und hat den Stoff um Antonia Brico zuerst verfilmt, wobei der Gedanke, auch einen Roman aus dem Stoff zu verfassen, wohl parallel lief. Wie Maria Peters im Nachwort schreibt, war die Inspiration für beides der Dokumentarfilm Antonia. A Portrait of the Woman von Judy Collins. Große Hilfe bei ihrem Projekt war Antonias Cousin Rex Brico, der sie sehr gut gekannt hat.

Die Geschichte von Antonia Brico beginnt 1926, als Antonia, deren Name da noch Wilhelmina – Willy – Wolters lautet, Anfang 20 ist. Ihre Mutter ist überaus streng zu ihr, kassiert den Lohn von Antonias beiden Jobs sofort ein und lässt sie noch große Teile der Hausarbeit erledigen, ihr Vater ist Müllmann, immer erschöpft. Antonia arbeitet als Schreibkraft und abends als Platzanweiserin in einer Konzerthalle. Diesen Job liebt sie. Wenn die Türen sich schließen, eilt sie in die Herrentoilette – dort ist die Akustik am Besten – und dirigiert mit, mit einem Essstäbchen.

Hierbei wird sie von einem jungen Mann erwischt, der zweiten Stimme in diesem Buch: Frank. Er kann sich nicht erklären, was Antonia dort tut, so abwegig ist der Gedanke, sie könne dirigieren. Dennoch findet er sie interessant. Als eines Tages Antonias großes Vorbild Willem Mengelberg, ein niederländischer Dirigent, auftritt, muss sie dies unbedingt miterleben. Doch es kommt anders, und auf einmal hat sie keinen ihrer Jobs mehr.

Um nicht zu Hause zu sitzen, klappert sie alle Jobangebote ab, die sich bieten und landet schließlich in einem Club. Hier lernt sie Robin kennen, die dritte Stimme im Buch. Robin nimmt sie als Klavierspielerin an. Und so beginnt Antonias Entwicklung, sie wird offener und selbstbewusster. Schließlich geht sie zu Mark Goldsmith, einem Musikprofessor, und bittet ihn um Unterricht, damit sie aufs Konservatorium kann. Und sie konfrontiert ihre Eltern, wobei sie einige unglaubliche Wahrheiten über sich erfährt.

Maria Peters erzählt Antonias Weg zur Dirigentin aus drei Perspektiven, der Antonias, der Franks und der Robins. So bekommt man nicht nur Antonias Innenperspektive und ihre Sicht der Dinge, sondern auch Perspektiven außerhalb und auf sie. Antonias Weg ist hart, gepflastert mit Zurückweisungen und Erniedrigungen, die sich vor allem auf ihr Dasein als Frau und ihre Unverschämtheit, einen Beruf ausüben zu wollen, den nur Männer ausüben, beziehen.

Doch sie setzt sich durch, beißt sich durch, mit und ohne Franks Hilfe, mit Robins Hilfe. Sie wird Dirigentin eines Frauenorchesters, und das ist, wo im Großen und Ganzen der Roman endet. Es gibt dann noch einige Fakten, welche besagen, dass Antonia Brico so gut wie keine Jobs als Dirigentin bekommen hat und zeit ihres Lebens (bis 1989!!!) nie eine Festanstellung bei einem großen Orchester.

Der Ton des Romans ist ruhig und reflektiert, selbst als Antonia fast alles verliert, bleibt sie lakonisch und sagt: „Was kann ich machen?“ (S. 128). Auch die anderen Stimmen geben wieder, was sie denken und was geschieht, bleiben aber seltsam unbeteiligt. Dieser Ton intensiviert so einige Szenen, die darüber gelegte „Normalität“ wirkt manchmal wie ein Schlag ins Gesicht, dann wiederum möchte man Antonia manchmal nehmen und schütteln, damit sie etwas tut.

Es werden in diesen gut 300 Seiten sehr viele Themen angesprochen. Maria Peters hat einen ausführlichen Quellenteil angefügt. Die künstlerische Freiheit dürfte in den Personen rund um Antonia liegen, und in deren Perspektive. Diese ist mehr eine Perspektive nach #Metoo, was ich einerseits begrüßt habe, da es Antonias Lebenswelt in eine andere als die „so war das damals halt“-Rechtfertigungswelt rückt, diese andererseits aber manchmal auch allzu modern für den Stoff anmutet.

Es gibt ein Geheimnis um Robin, versuchte Vergewaltigung, eine (zwei) Liebesgeschichte(n) und immer und überall Misogynie, aufgegebene Träume, arrangierte Träume und einen erreichten Traum: Antonia wird Dirigentin. Und auch wenn Antonia weiterhin nur Kampf erfahren sollte, hatte sie auch Verbündete. Diese Kombination aus Kraft, Willen, Durchsetzungsvermögen und Freundschaft ergibt schließlich einen empfehlenswerten Roman über eine starke Frau, die sich nie hat kleinkriegen lassen.

Dieser Roman ist Teil meines nederlandstalig-Projekts und vom #WITmonth (Women in Translation).

Ich danke Atlantik bei Hoffmann & Campe für das Rezensionsexemplar. Die Tatsache, dass es sich um ein Rezensionsexemplar handelt, hat meine Meinung in keiner Weise beeinflusst.

Maria Peters: Die Dirigentin. Aus dem Niederländischen von Stefan Wieczorek. Atlantik bei Hoffman und Campe, Hamburg 2020. OA: De dirigent. Meulenhoff Boekerij bv, Amsterdam 2019. 332 Seiten.

Nederlandstalig! Marjolijn van Heemstra – Ein Name für dich

„Was ich weiß, lässt sich in einem Satz zusammenfassen. Widerstandsheld bringt am Nikolausabend eine Bombe, als Geschenk verpackt, zu einem ehemaligen NSB-Mann. 

Ich schreibe „Bombe“, aber in der Familienüberlieferung war die Bombe jedes Mal ein „Bömbchen“, der NSB-Mann war ein „Verräter“ und der Bombenneffe „ein Schlitzohr“. Die Generation meiner Großeltern hielt die Vergangenheit am Leben, wiederholte die Geschichte, wann immer sie jemand hören wollte. Schlitzohr überrascht Verräter mit Bömbchen.“ (S.15)

Der Name dieses Bombenneffen, wie Marjolijn bzw. die namenlose Ich-Erzählerin ihn nennt, ist Frans Julius Johan. Die Erzählerin ist schwanger, und sie hat ihrer Oma an ihrem achtzehnten Geburtstag versprochen, ihren Erstgeborenen nach dem Familienhelden zu benennen. Frans Julius Johan. Der Bombenneffe. Der der Oma einen Ring schickte, der nun der Erzählerin gehört, und der sie ständig an ihr Versprechen erinnert.

Doch dann wird sie unsicher. Sie muss ihrem Sohn irgendwann die Geschichte seines Namens erzählen, und sie will sich sicher sein, dass es die richtige Geschichte ist. Dass er nach einem Helden benannt wurde, nach einem, der für Gerechtigkeit sorgte. Dass er jemanden hat, dem er nachstreben kann.

Also fängt sie an zu recherchieren. Fragt die Familie. Fragt Bekannte und Freunde. Und kommt immer wieder bei der Heldengeschichte aus. Doch irgendwie scheint etwas nicht zu stimmen, und sie fängt an, tiefer zu graben. Und je weiter sie in die wahren Geschehnisse eindringt, je weiter sie in die Vergangenheit vordringt, umso besessener wird sie von der Suche nach der Wahrheit. Was ist damals passiert, an diesem Nikolausabend so kurz nach dem Krieg?

Ein Name für dich ist ein kurzer Roman, gerade einmal gut 200 Seiten umfasst er. Marjolijn van Heemstra macht keinen Hehl daraus, dass es sich um eine wahre Geschichte handelt, die in Romanform gebracht wurde. Es ist ihre Geschichte, und nun auch die ihres Sohnes. Die Geschichte wird in Kapiteln erzählt, die die Dauer bis zur Geburt bzw. bis zur Namensgebung ankündigen. Und je weniger Wochen diese zählen, desto besessener wird die Erzählerin. Bis sie fast alles aufs Spiel setzt…

Bombenneffe. Ich kann mir vorstellen, dass es in sehr vielen Familien Bombenneffen gibt. Oder Opas, Onkels, Vettern, was auch immer, Menschen, die der Familienlegende nach Helden waren im Krieg, die eine Person, die sich widersetzt hat, die eine Person, die nicht mitgespielt hat. Denn „es waren ja nicht alle so“. „Aber man konnte ja nichts tun.“ Außer vielleicht dieses eine Familienmitglied.

Hier hat der Neffe einen Verräter getötet, einen, der ein Kollaborateur war, Mitglied der NSB, der niederländischen Nazionalsozialisten, der Krieg war vorbei, aber Strafe sollten sie kriegen. Ein Held, ohne Zweifel. Einer, nach dem man seinen Sohn benennen kann.

Wenn man nicht daran kratzt. „Helden“ gibt es in Büchern und Filmen. Im richtigen Leben hat jeder viele Seiten, unzählige Facetten. Da scheint mir nun wichtig zu sein, für wen oder was der Held Besserung geschaffen hat, und vor allem, wie. Mir stellte sich schon früh beim Lesen die Frage, ob jemand, der jemanden ermordet, denn nun in irgendeiner Weise ein Held sein kann. Die anfangs doch sehr naive Erzählerin akzeptierte das. Und nervte mich damit.

Doch je mehr die Erzählerin anfing zu suchen, je mehr sie nachforschte, je mehr Details sie erfuhr, umso mehr machte auch die Leserin die Erfahrung, wie eine Frage die nächste gibt, bei sich selbst, nicht nur bei der Protagonistin. Wer war auf der richtigen Seite? Das scheint klar. Waren alle anderen komplett falsch? Oder hatten sie Angst? Mussten sie jemanden beschützen? Haben sie Menschen im Stillen gerettet? Haben auch diese Menschen eine Heldengeschichte? Oder sind sie vergessen?

Dieser schmale Roman wirft eine Unzahl an Fragen auf, die weit über seine Geschichte hinausgeht. Wer sind die Helden? Wer sind die Schuldigen? Müssen diese bestraft werden? Und wenn ja, wie schwer wofür? War Selbstjustiz jemals zu rechtfertigen? Heldentum ist ein zweischneidiges Schwert. Helden bleiben erhalten, und sei es nur in der Familienmythologie. Doch dafür mussten sie auch etwas tun, um im Gedächtnis zu bleiben. „Ein Bömbchen“ vielleicht.

Ein Name für dich, dieser Roman, der so einfach und unbedarft beginnt, hinterlässt seine tiefsten Spuren Tage, nachdem man ihn beendet hat. Wenn man ihn weggelegt hat und zum nächsten übergeht. Und sich wiederfindet, wie man über Heldentum, und ob es möglich ist, lebendig als einer aus den Geschehnissen herauszukommen, nachdenkt.

Ich danke Atlantik bei Hoffmann & Campe für das Rezensionsexemplar. Die Tatsache, dass es sich um ein Rezensionsexemplar handelt, hat meine Meinung in keiner Weise beeinflusst.

Marjolijn van Heemstra: Ein Name für dich. Aus dem Niederländischen von Stefan Wieczorek. Atlantik bei Hoffmann & Campe Verlag, Hamburg 2019. OA: En we noemen hem. Das Mag, Amsterdam 2017. 206 Seiten.

Nederlandstalig! Ein Tag in Haarlem

Guten Tag und groetjes!

Heute, zum Ende des Sommers, gibt es noch mal eine kleine Abwechslung auf dem Blog. Lange gab es keine Neuigkeiten in nederlandstalig! mehr, aber ich war gestern für einen Tag in Haarlem, und daran möchte ich Euch gerne teilhaben lassen! Diese Woche also keine Lektüre, diese Woche gibt es Bilder, die hoffentlich inspirieren, diese wunderschöne Stadt zu besuchen!

Dank der immer wiederkehrenden großartigen Angebote, die es für die niederländische Bahn gibt, haben wir uns ein Erste-Klasse-Ticket geholt (23 Euro! Für den ganzen Tag! Erste Klasse!), uns morgens um zehn vor acht in den Zug gesetzt und waren um viertel nach zehn in Haarlem.

Statue Ripperda & Hasselaer, Foto@mg

Erst mal orientieren. Auf dem Bahnhofsvorplatz lenkte sofort eine Statue von Wigbolt Ripperda und Kenau Simonsdochter Hasselaer, die sich im Achtzigjährigen Krieg (auch Spanisch-Niederländischer Krieg) den Truppen entgegenstellten (was er mit seinem Kopf bezahlte), die Aufmerksamkeit auf sich.

Grachtenbrücke mit Blumen, Foto@mg

Weiter ging es in Richtung Zentrum, erstmal auf der Suche nach einem Kaffee (der Kaffeeservice im Zug hatte uns leider nicht erreicht).

 

Vorbei ging es an den ersten Grachten und über Brücken, die mit ausladenden Blumenarrangements geschmückt sind und die Sommer-Sonne-Lebensfreude nur so herbeizaubern!

Flowers, flowers, flowers! Foto@mg

Am Markt angekommen, gab es erstmal einen Kaffee und den Ausblick auf den mit Ständen aller Art gefüllten Marktplatz. Direkt vor uns befand sich ein Fischstand, aber man merkte nichts davon (der frische Fisch kommt aus ca. fünf Kilometern Entfernung). Und dann die Blumenstände! Es war eine Freude, diese Pracht einfach einwirken zu lassen, die Farben, dieser Duft, diese Manifestation der Lebensfreude!

Frans-Hals-Museum, Foto@mg

Ein weiterer mit Sicherheit sehenswerter und interessanter Ort ist das Frans-Hals-Museum, das aber leider keinen Eintritt in unseren Tagesplan gefunden hat – wir müssen also noch einmal wiederkommen! Hier ist die Fassade, aufgrund des Marktes leider nur von schräg unten.

St.-Bavokerk, Foto@mg  

Nächster Stopp war die St. Bavokerk, die eine wunderschöne Holzdecke hat, und eine sehr imposante Orgel. Ansonsten war sie jedoch eher karg, aber für eine protestantische Kirche doch recht sehenswert.

Moeder Venus (Mutter Venus), foto@mg

Viel interessanter fand ich jedoch die darin stattfindende Ausstellung von Holzfiguren, hauptsächlich zwar von Engeln und Heiligen, aber diese hier fand ich dann doch unglaublich: Moeder Venus, Mutter Venus.

 

 

Krähen essen auch gern zu Mittag, Foto@mg

Nach einem sehr guten Mittagsmahl, an dem auch die Krähen teilzuhaben versuchten (man beachte das langsame Herantasten hinter dem Dekoglas hervor), ging es weiter durch die kleinen Straßen, in denen es so viel zu entdecken gibt. Haarlem gilt als die beste Einkaufsstadt der Niederlande, mit zahlreichen kleinen und individuellen Läden, die in wundervollen, teils sehr alten, teils hochmodernen Ladenlokalen beheimatet sind. Stöbern lohnt sich unbedingt, wenn man gerne ausgefallene Sachen hat!

Sparne mit Gravestener Brug, foto@mg

Häuser an der Gracht, Foto@mg

 

Weiter ging es, wieder Richtung Wasser. Hier kommen jetzt noch ein paar Grachtenfotos, die ich Euch zum Genießen überlasse.  Hier sieht man die Gravestener Brug, eine Klappbrücke über die Sparne.

 

Und auch die Häuserfronten finde ich immer wieder atemberaubend, mit den verschiedenen Fassaden und den Figuren, die die Häuser schmücken.

 

Der Gegensatz zum geschäftigen Amsterdam: Haarlem, relaxt. Foto@mg

Dann habe ich zum Schluss noch eines der schönen Sträßchen für Euch, das stellvertretend für all die anderen schönen Sträßchen und Plätze steht, die Ihr Euch, solltet Ihr die Gelegenheit bekommen, unbedingt ansehen solltet! Viel Spaß!

 

Nederlandstalig! J.J. Voskuil – Das Büro. Schmutzige Hände

Boesman schenkte ihr keine Beachtung. „Die Sache ist nämlich die, meine Herren“ sagte er, als sie auf dem Flur war, „dass die Jungs im Dorf ungeduldig werden. Wir haben jetzt extra für den Film eine Bauerngilde gegründet und sind schwer dabei, verschiedene Arbeiten zu üben, damit wir nachher unter den Besten die Rollen verteilen können, aber sie wollen jetzt auch bald mal wissen, für wann der Film geplant ist, sonst ist die Begeisterung weg.“

„Aber so weit bin ich noch lange nicht“, sagte Maarten beunruhigt. „Ja genau“, sagte Boesman, „darum bin ich auch hier.“ (S. 540)

 

Nach Direktor Beerta ist Schmutzige Hände der zweite Teil von J.J. Voskuils Mammutwerk Das Büro. Maarten Koning steigt auf in der Hierarchie, was für ihn bedeutet, dass er mehr Aufgaben übernehmen muss und mehr Verantwortung trägt. Oft genug überrumpelt ihn Beerta mit diesen Aufgaben, Maarten weiß sich nicht zu wehren und nimmt es stillschweigend hin, während er innerlich wütende Monologe führt.

Auch für das Büro kommen Veränderungen. Der gesamte Betrieb zieht um, in ein großes altes Gebäude, und auch in diese Entscheidungen wird Maarten einbezogen, ob er will oder nicht. Nach einiger Suche findet sich etwas Passendes, das zwar nicht mehr so übersichtlich ist, doch mehr Prestige mit sich bringt.

Neue Angestellte kommen hinzu, die jedoch keine große Hilfe bringen. Maarten, selbst mit einigen körperlichen Problemen geschlagen, fängt auch diese auf, sein Pflichtbewusstsein zwingt ihn dazu. Da er aber die Sinnhaftigkeit seines Tuns immer noch nicht sieht, kommen auch die „eingebildeten Kranken“ bei ihm davon, haben keine Strafe zu erwarten. Sein Archiv wächst und wächst unterdessen, neue Kontakte bringen neue Aufgaben, und so ist es nach dem Wichtelmännchen der Dreschflegel, der Maartens Aufmerksamkeit beansprucht.

Die Menschen, die er befragt, werden auch anspruchsvoller, und Boesman, ein alter Bauer, treibt die Filmidee voran und überrumpelt Maarten bei allen Schritten. Die Konfliktlösungsfähigkeiten werden nicht besser, oft geht er mit Magenschmerzen nach Hause und überdenkt jede Begegnung oder Konfrontation Wort für Wort, sich im Nachhinein schämend, aber nicht in der Lage, sich anders zu verhalten.

Doch es gibt auch Konflikte, in denen Maarten für gehörige Irritationen sorgt und die Volkskundler-Welt aufrührt. Auch wenn es für Außenstehende ein Sturm im Wasserglas sein mag, für Maarten sind diese Situationen sehr schwierig. Aber er erntet Respekt und bekommt Hilfe von ihm unerwarteten Seiten, womit er nicht gerechnet hat.

Er und Nicolien, seine Frau (die man, wie Gerbrand Bakker und ich uns einig sind, des Öfteren gerne mal gehörig schütteln möchte, um es nett auszudrücken), ziehen in eine neue Wohnung um, eine große Wohnung in bester Wohnlage. Doch erfreuen können sie sich nicht, ihr schlechtes Gewissen, in solcher Pracht zu leben, hält sie davon ab. Für Nicolien ist es wohl noch schwieriger, sie will nicht, dass Maarten diesen Job macht, und nun resultiert er auch noch in einer solchen Wohnsituation.

Band zwei des Büros hat 687 Seiten, und dies ist im Grunde alles, was passiert. Dennoch liest man immer weiter, geht mit Maarten zur Arbeit und in die Konflikte, windet sich in den Auseinandersetzungen, ob echt oder eingebildet, reckt den Kopf in die Höhe bei den kleinen und großen Siegen, und kichert vor sich hin ob der immer wieder erscheinenden Absurditäten.

Ich habe diesen zweiten Band sehr gerne gelesen, und werde schnellstmöglich den dritten Teil, Plankton, in Angriff nehmen, der einige Veränderungen mit sich zu bringen scheint. Man darf gespannt sein, ich bin es!

Ich danke dem Verbrecher Verlag für das Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde in keiner Weise beeinflusst.

J.J. Voskuil: Schmutzige Hände. Das Büro 2. Aus dem Niederländischen von Gerd Busse. Verbrecher Verlag 2014. OA: Het Bureau 2, Vuile handen. Uitgeverij G.A. van Oorschot, Amsterdam 1996. 687 Seiten.

Literarischer Sommer: Ein literarischer Spaziergang durch Amsterdam mit Bettina Baltschev

Es war ein heißer Sommertag am 3. August, als ich mich morgens in den Zug setzte und Richtung Amsterdam fuhr. Ein literarischer Spaziergang durch Amsterdam stand an, geleitet von Bettina Baltschev, die uns einige der Orte zu ihrem Buch Hölle und Paradies. Amsterdam, Querido und die deutsche Exilliteratur zeigen wollte. Ich kam früh an, da ich noch einige andere Dinge ansehen wollte, und hatte also schon einiges in den Beinen, als wir uns um 13 Uhr am Bahnhof trafen.

Das ehemalige Hotel Eden, in dem Joseph wohnte, wenn er in Amsterdam weilte

Eine schöne Gruppe hatte sich versammelt, und auch wenn ich den Altersdurchschnitt doch ein wenig herabsenkte, waren alle mit viel Neugier und Enthusiasmus dabei. Die Wasserflaschen in der Hand, die Sonnenhüte auf dem Kopf, marschierten wir los, zu unserem ersten Anlaufpunkt, dem ehemaligen Hotel Eden, das damals Joseph Roth beherbergte und heute ein Restaurant, dessen Kellnerin uns schnell des Platzes verwies – wir würden die Gäste stören. Nun in der Gasse stehend, umgeben von laut brummenden Klimaanlagen und unterbrochen von lauter Touristen, erzählte Bettina Baltschev uns von Joseph Roth, dessen Trinkerkarriere in Amsterdam einen rasanten Höhepunkt hatte. Besonders schön fand ich jedoch, dass das Hotel damals einen eigenen „Shuttleservice“ besaß, ein Boot, das die Gäste über den Damrak setzte, damit sie nicht so weit laufen mussten, um in die Innenstadt zu gelangen. Heute liegt dort ein Sightseeingtouriboot neben dem anderen, keine Spur mehr von solch noblen Hotelservices.

Bücherreihen im Antiquariat Kok, kleiner Ausschnitt

Weiter führte der Weg zum Antiquariat Kok, jener Traum eines jeden Bibliophilen, in dem man neben Unmengen an antiquarischen Büchern auch wunderschöne Karten bekommen kann, und eben auch immer noch Ausgaben der Bücher, die der Querido Verlag herausbrachte. Es kostete nicht nur mich einiges, der Versuchung zu widerstehen und, statt wieder hinaus in die Hitze zu marschieren, einfach dort zu bleiben und den Rest des Tages zu stöbern.

Oudemanstoren, ein ehemaliges Altersheim für gutsituierte alte, ledige Männer

Doch weiter ging es, durch das Rotlichtviertel, das sich langsam mit Touristen füllte, mit Kamikazeradfahrern, die um einiges geübter und skrupelloser sind als man das hierzulande kennt und den üblichen Booten, deren Vorträge zu uns herüberwehten.

Innenhof eines Teil der Amsterdamer Universität – hier kann man schon etwas Zeit mit einem Buch verbringen

 

So gelangten wir zum Oudemanstoren, einem ehemaligen Altersheim für gut situierte ledige Männer, wo heute aber auch Bücherläden beheimatet sind – wieder eine große Versuchung, die den festen Vorsatz, später wiederzukommen, nach sich zog. Wir aber folgten Bettina Baltschev in einen Innenhof, der Teil der Amsterdamer Universität ist und zu einer kleinen Rast einlud.

Hier verweilten wir unter einem Baum, der uns großzügig Schatten spendete und Bettina Baltschev erzählte die Geschichte des Verlags und all der Menschen, die mit ihm verbunden waren, weiter. Mit neuer Kraft gingen wir dann den Rest des Weges an.

Ist diese Stadt nicht wunderschön?!

Weiter ging es, vorbei an wunderschönen Grachten und durch enge Gässchen, wir machten einen Abstecher zu einem dieser Cafés, in denen die Zeit stehen geblieben zu sein scheint (ich habe leider kein Foto gemacht, aber wer schon einmal in Amsterdam war, wird sicher eine Idee haben, wie es dort aussieht) und gingen weiter Richtung Spui. Es hatte mich bei der Ankündigung, der Spaziergang sei um einen Tag vorverlegt worden, schon jubeln lassen, denn Freitag ist Boekenmarkttag auf dem Spui, und bei dem herrlichen Wetter stand der Platz voll mit Bücherständen. Mental note: come back later.

Keizersgracht 333, der Ort, an dem alles begann und (für mich zumindest) der Kreis schloss

Der Weg führte uns nun in die Keizersgracht, wo es endlich ein wenig ruhiger war als in der hektischen, betriebsamen und an diesem Tag scheinbar besonders lauten Stadt (sie bereitete sich auf die Canal Pride vor, bei der die Pride Parade auf Booten stattfindet). Nun, an diesem vorletzten Haltepunkt, schloss Bettina Baltschev den Kreis, indem sie uns zeigte, wo alles begann. Der Endpunkt sollte das Café Scheltema sein, wo die Gruppe etwas trinken wollte, ich mich aber verabschiedete, da es doch schon recht spät geworden war und mich der Spui lauthals rief, doch zu ihm zurückzukehren. Wer bin ich, da nein zu sagen?!

 

Teil des Kunstwerks Een vertaling van de ene taal in de andere (A Translation from one language to another) von Matthew Weiner auf dem Spui

Es war eine sehr schöne, wenn auch (bei der Hitze) sehr anstrengende Tour, und ich denke, nicht nur ich, sondern die ganze Gruppe ist auf ihre Kosten gekommen. Viele Fragen wurden gestellt und von Bettina Balstschev mit großem Sachverstand beantwortet, und man konnte sich doch so einige Male ein wenig vorstellen, wie es Anfang der 30er Jahre in dem damals sicher auch schon wimmeligen, aber nicht mit diesem Tag zu vergleichenden Amsterdam gewesen ist. Mir hat der Spaziergang eine wundervolle Ergänzung zum Buch gegeben, was man ja auch nicht oft bekommt, und ich würde jederzeit wieder mitspazieren. Tatsächlich bin ich sehr traurig, dass der nächste Spaziergang am 1.9. ausgebucht ist, der zu verschiedenen Schauplätzen großer Romane führt – nächstes Jahr gibt es hoffentlich eine neue Chance!

Ich danke dem Team des Literarischen Sommers für die freundliche Zusammenarbeit. Der Artikel gehört auch zu meinem nederlandstalig!-Projekt.

 

Literarischer Sommer: Gerbrand Bakker im Aachener Ludwigforum

Um 1. Juli war es soweit: der Literarische Sommer 2018 wurde eröffnet. Die erste Veranstaltung fand im Aachener Ludwig Forum statt, geladen war Gerbrand Bakker. Und so kamen so einige Menschen zusammen, um seine Lesung zu erleben.

Nach den Eröffnungsworten der Veranstalter ging es also los mit einem Gespräch zwischen Bakker und Dr. Alwin Müller-Jerina. Gerbrand Bakker liest nicht so gerne vor, lieber erzählt er. Also erzählte er von seinen bisherigen Büchern, seinem Leben in der Eifel und den Reaktionen vor allem auf „Jasper und sein Knecht„.

Oft wird „Oben ist es still“ für sein erstes Buch gehalten, da er damit seinen Durchbruch geschafft hat. Doch tatsächlich begann er mit einem Jugendbuch, „Birnbäume blühen weiß“. Auf die Frage, ob er sich vorstellen könne, noch einmal ein Jugendbuch zu schreiben, verneinte er, da man sich da in eine ganz andere Gefühlswelt versetzen müsse, und das habe er nicht vor.

Als Dr. Müller-Jerina über „Oben ist es still“ sagte, es sei in 20 Länder verkauft worden, unterbrach er ganz schnell und korrigierte: „30!“ Die ersten Lacher waren auf seiner Seite.

Das Gespräch bewegte sich zu Jasper, und Bakker begann, aus seinem Leben in der Eifel zu erzählen. Ob ihm das nicht etwas langweilig sei manchmal, in Amsterdam habe man alles vor der Tür, in der Eifel sei es doch ruhiger. Bakker meinte, natürlich sei es in Amsterdam schön, dass man in kurzer Zeit z.B. im Kino sein könne, aber in der Eifel könne man ganz andere Sachen erleben. Da könne man zum Beispiel auf das 90-jährige Bestehen der Feuerwehr gehen, am frühen Nachmittag sein erstes Bier trinken und am Abend nach Hause kommen und sich wundern, dass man noch gerade stehen kann. So haben beide Orte ihre Vorteile.

In die Eifel sei er gezogen, nachdem er dort Freunde besucht habe, und vor allem, weil seine Brüder ihm davon abgeraten hatten. Von Vorteil sei natürlich auch das schnellste Internet, das sein 7-Häuser-Dorf habe, im Gegensatz zu den umliegenden Orten. Das sei auf einer Versammlung diskutiert worden, aber er und seine Nachbarn hätten nur zurückgelehnt da gesessen und den Menschen mit dem langsamen Internet zugehört.

Eine Anekdote folgte der anderen, er erzählte von den Menschen und den Vögeln, die er in seinem Garten beobachtet. Auf die Frage, ob Jasper ein „wahres“ Buch sei, antwortete er, ja, das sei es. Aber dadurch, dass man nicht hundertprozentig alles aufschreiben kann, wird es auch zu einem Werk der Fiktion. Er meinte, die Reaktionen auf „Jasper“ seien nicht nur positiv gewesen, manche Menschen hätten sich „verkauft“ gefühlt, da sie etwas anderes erwartet hätten. Und ja, „Jasper“ sei ein sehr persönliches Buch, aber wir seien schließlich alle Menschen, da müsse man sich nicht schämen. Durch die Veröffentlichung habe er Abstand gewonnen, da das Werk nun von ihm losgelöst in den Buchläden stehe.

Bevor er zum Schluss dann doch noch ein Stück aus „Jasper und sein Knecht“ vorlas, kam er auf seine Begeisterung für J.J. Voskuils Büro-Zyklus zu sprechen, und als nur eine Handvoll Menschen auf seine Frage, wer diesen gelesen habe, aufzeigte, legte er allen dringend ans Herz, ihn zu lesen. Voskuil schreibe auf, was er weiß, und er versuche das genau so zu tun. Dann las er die Episode seines Besuchs bei der Königin vor, und ich denke, er hat an diesem Abend nicht nur neugierig auf sein Buch gemacht, sondern auch einige weitere Fans gewonnen.

Denn es war ein gelungener Abend, ein lockerer Streifzug durch das Leben eines Schriftstellers, den ich sehr genossen habe. Solltet Ihr die Möglichkeit haben, Gerbrand Bakker lesen zu hören: bitte, geht hin, es wird auch Euch Freude bereiten! Ich bin sehr froh, dabei gewesen zu sein, und nun meine Widmung in einem meiner persönlichen Lieblingsbücher zu haben!

(Leider dürfte ich keine Fotos machen, deswegen zeige ich Euch „nur“ meine Widmung. Und ich habe aus dem Gedächtnis einiges aus der Lesung erzählt, nicht wortwörtlich, nicht alles.)

Ich danke dem Team vom Literarischen Sommer für die freundliche Zusammenarbeit!

Dieser Artikel gehört auch zu meinem nederlandstalig!-Projekt.

Nederlandstalig! J.J.Voskuil – Das Büro. Direktor Beerta

„Ich habe“, sagte er, mit einer kurzen Kopfbewegung, um sein Stottern unter Kontrolle zu bringen, „eine Stelle für dich.“ Er sah ihn ernst an. „Wenn du willst, kannst du sie haben.“ Das Angebot überraschte Maarten. „Ich kann für die Arbeiten am Atlas der Volkskultur einen wissenschaftlichen Beamten einstellen“, sagte Beerta, langsam und präzise. (S.8)

Maarten Koning nimmt also eine Stelle als wissenschaftlicher Beamter bei Direktor Beerta an und geht von nun an jeden Tag ins Büro. Seine erste Aufgabe wird sein, das Vorkommen von Wichtelmännchen in Volkserzählungen zu finden, zu bewerten und aufgrund dessen Kulturgrenzen zwischen Landstrichen festzustellen und auf Karten einzuzeichnen. Maarten hält dies für vollkommen sinnlos, aber irgendetwas muss er ja schließlich tun, da ihm sein voriger Job als Lehrer noch weniger zugesagt hat.

Er teilt sich sein Büro mit Beerta, aber es gibt natürlich eine Reihe an Mitarbeitern, die ein recht breites Spektrum an Menschentypen abstecken – die Ehrgeizige, der Gelangweilte, der Gleichgültige, der Streber usw. Mit all diesen Menschen muss Maarten sich nun auseinandersetzen, und zwischenmenschliche Beziehungen sind nicht seine Stärke.

Er beginnt mit dem Erstellen eines Karteikastensystems, um die Fragebögen, die die Menschen zur Beantwortung eingeschickt haben, in irgendeiner Weise systematisch ordnen zu können. Er sagt sich, dass er nichts davon verstehe, aber hoffe, eines Tages durchblicken zu können. So lange fügt er jeden Tag neue Karten hinzu und vergrößert sein Archiv.

Sein Alltag ist bestimmt von zwischenmenschlichen Konflikten, zumindest empfindet er die meisten Interaktionen so. Beerta liebt seine Arbeit, ist allerdings ein Hans-Dampf-in-allen-Gassen und jongliert seine vielen Beschäftigungen oft wie ein Artist. Maartens Frau Nicolien ist dagegen, dass er im Büro arbeitet, sie hätte ihn lieber für sich allein, was zusätzlich für Konflikte sorgt. So schwankt Maarten zwischen Desinteresse, Desillusionierung, Wut, Gleichgültigkeit und ja, manchmal auch Momenten des Sich-Einfindens.

J.J. Voskuil hat in seinem 7 Bände und über 5000 Seiten umfassenden Epos seinem Dasein als Beamter ein Denkmal gesetzt. Maarten Koning ist sein Alter Ego, und getreulich gibt er den Alltag in seinem Büro wieder, der schließlich 30 Jahre umfassen soll. Direktor Beerta ist der erste der 7 Bände, der seinen Einstieg unter Beertas Regime beschreibt.

Der Roman ist sehr dialoglastig, Voskuils Sprache allerdings ist karg und wurde wohl als „beamtenhaft“ bezeichnet. So vermittelt er den stets gleichen Charakter der aufeinanderfolgenden Tage, der stets gleichen Gespräche, Konflikte, Probleme; viele Dialoge laufen ins Leere, bleiben im Raum hängen, was, wenn man sich dies einmal vor Augen führt, überall so geschieht. Er entlarvt die Leere der zwischenmenschlichen Handlungen, die Vergeblichkeit des Versuchs, Sinnlosem Sinn verleihen zu wollen, die Eiseskälte beim Gedanken, dass das alles gewesen sein sollte, was ein Leben ausmacht.

Doch es ist kein verzweifelter Roman, kein düsterer oder höhnischer, ganz im Gegenteil, er ist unglaublich amüsant. Er deckt schonungslos, doch nicht boshaft die menschlichen Abgründe auf, lässt einen über die Umwege und „Lösungen“ schmunzeln, die für die unterschiedlichsten Probleme gefunden werden, lässt den Leser sich verstanden fühlen, denn wer hat sich die Fragen nach Sinn und Unsinn nicht schon oft gestellt?! Voskuil hat mit Maarten Koning eine Identifikationsfigur geschaffen, was, wie ich mir vorstelle, den großen Erfolg seiner Romane erklärt.

In den Niederlanden wurden – bei einer Bevölkerung von 17 Millionen Menschen – eine halbe Million der Romane verkauft. Menschen fieberten auf den nächsten Roman hin, litten mit Maarten Koning mit, es gab eine Hörspielausgabe des gesamten Zyklus in 475 Folgen, die sogar wegen der hohen Nachfrage wiederholt wurde (mal sehen, ob man da herankommen kann!). Das Büro wird als „Seifenoper für Intellektuelle“ bezeichnet, und auch wenn ich das für etwas despektierlich halte, kann ich mich der Anziehung, des „Suchtfaktors“, nicht erwehren.

Ich kann es kaum erwarten, Band 2 in die Hände zu bekommen, wie auch die übrigen Bände, und möchte jedem, der nach guter Unterhaltung sucht, diesen ersten Roman ans Herz legen – der Rest, denke ich, erledigt sich dann von selbst!

Weitere Voskuil-Fans kann man bei literaturleuchtet, Wolfgang Schiffer und natürlich bei Gerbrand Bakker finden. Einen Textschnipsel findet Ihr hier.

Diejenigen unter Euch, die Niederländisch können, finden hier das Hörspiel.

J.J.Voskuil: Das Büro. Direktor Beerta. Aus dem Niederländischen von Gerd Busse. C.H.Beck oHG, München 2012. OA: Het Bureau I: Meneer Beerta. Uitgeverij G.A. von Oorschot, Amsterdam, 1996. 848 Seiten.

Der erste Band, leicht überarbeitet, und alle anderen Bände werden inzwischen vom Verbrecher Verlag herausgegeben.

Bild: Wikipedia.de

Johannes Jacobus Voskuil, 1926-2008, war als Beamter an einem volkskundlichen Institut in Amsterdam beschäftigt. Seinen Durchbruch als Schriftsteller erlebte er mit seinem Roman Het Bureau, der in den Jahren 1996 bis 2000 in sieben Bänden erschien. Der Bestseller mit Kultstatus wurde u.a. mit dem F. Bordewijk-Preis und dem Libris-Literaturpreis ausgezeichnet. (Klappentext)